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Leistkamm, Seewer-KalkLeistkamm, Seewer-Kalk

 

 Seeigel, MattstockSeeigel, Mattstock

Helvetikum

Das Helvetikum bildete das nördliche Schelfmeer der Tethys von der Jura- bis zur Kreidezeit und noch darüber hinaus. Nach den Festlandphasen von Oberkarbon, Perm und Untertrias (Konglomerate, Fanglomerate, Tonschiefer und Vulkanite) folgten in der Obertrias erste Meeres-Transgressionen. Ab dem unteren Jura war das Tethys-Meer bereits recht tief. Im Oberjura und in der Unterkreide gab es verbreitet Flachmeere mit ausgedehnten Karbonat-Plattformen. In der Oberkreide gelangten weite Gebiete in überwiegend tiefermarinen Einfluss. Erst im Eozän gab es wieder ausgedehnte Flachwassergebiete, nun mit den typischen Nummulitenkalken.

Hebungen und Senkungen wechselten sich also mehrmals ab. Landfest wurde das Gebiet nur ganz lokal in der Unterkreide (Schrattenkalk Vierwaldstättersee). Korallenvorkommen im oberen Jura und in der Unterkreide deuten aber auf wiederholte Flachwasserbedingungen hin. In den unterschiedlichen Deckenpaketen finden sich nun Ablagerungen aus verschiedenen paläogeographischen Situationen. Generell sind die nördlicheren Anteile eher aus untieferen Gebieten, doch es gab auch Unregelmässigkeiten durch Schwellenzonen. In der Oberkreide bezeugen flachmarine Gebiete mit Austern und flyschartige Tiefseetröge mitunter die grossen untermeerischen Reliefunterschiede.

Im Alpsteingebiet, aber auch im Amden-Chrurfirstengebiet, Im Wägital, im Drusberggebiet oder um Einsiedeln finden sich spannende Aufschlüsse mit Fossilfundmöglichkeiten im Helvetikum. In diesen Gebieten bestehen die Decken praktisch nur aus kreidzeitlichen Sedimenten. Zu den häufigsten Fossilien zählen Belemniten, Austern, Brachhiopoden und Seeigel. Ammoniten sind etwas seltener und meist nicht einfach zu präparieren. Bei den Wirbeltierfossilien sind Zähne von Haien und Knochenfischen zu nennen.

Das Schöne am Fossiliensammeln im Helvetikum ist die Kombination mit tollen Alpenwanderungen mit fantastischer Szenerie und Stimmungen. Die nachfolgend notwendige Präparationsarbeit vertagt man dann getrost auf die grauen, nebligen Wintertage.