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Neophyt? Invasiv? Schädlich?Neophyt? Invasiv? Schädlich?

Natur-Impressionen

Es gibt immer wieder Gelegenheiten, ungewöhnliche und eindrückliche Stimmungen einzufangen. Sei es auf Reisen oder auf Fahrten, Spaziergängen, Wanderungen. Die Diaschauen und Gallerien hier sollen die Schönheiten unseres Planeten in Erinnerung rufen, in verschiedenen Weltgegenden.
Viel Vergnügen!

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Über Neophyten...  Einheimische Natur, was ist das?

In letzter Zeit wird in der Schweiz oft über die „gefähliche Bedrohung von zahlreichen fremdländischen Pflanzen“ (und Tiere) berichtet.  Mit „Panikmache“ lässt sich offenbar gutes Geld verdienen und es zeugt auch von mangelndem Breitenwissen solcher „Experten“.  Es gibt tatsächlich lokal wuchernde Gewächse wie z.B. der asiatische Knöterich oder der Essigbaum oder Allergiepflanzen wie Ambrosia oder der Riesen-Bärenklau. Allerdings gibt es solche Auswirkungen auch bei einigen vermeintlich einheimischen Arten.

Die meisten fremdländischen Gewächse stellen eher eine Bereicherung als eine Bedrohung dar, denn durch die letzte Eiszeit wurde unser damaliger Florenreichtum ausserordentlich stark reduziert. Dadurch relativiert sich die Frage nach „was ist einheimisch und was nicht?“. Die Edelkastanie wurde vom Menschen gebracht, war aber vor der Eiszeit auch schon da. Und Fächerpalmen und Magnolie, Ginkgo und sogar Avocado lebten auf dem Gebiet der Schweiz bereits vor 10 Millionen Jahren! Das „Heute“ ist nur eine Momentaufnahme einer stetig fortdauernden Veränderung. Mit einer Klimaveränderung sind auch Florenveränderungen zu erwarten. Fächerpalmen werden aber auch noch in Jahrzehnten bei uns am Klima-Limit sein und sich höchstens nahe von Siedlungen halten können. Kirschlorbeer, Mahonie und andere haben es da besser: Ihre Samen werden von Vögeln verschleppt und nach Frostschäden können sie regenerieren.

Die meisten „Neophyten-Experten“ haben offenbar keine Gartenerfahrung, sonst wüssten sie sehr wohl, dass in einem Garten mit vielen Exoten-Pflanzen die Vogel- und Insektenvielfalt sehr hoch sein kann, vorausgesetzt man gärtnert Chemie-frei und lässt eine gewisse „Wildnis-Atmosphäre“ zu! Gerade Bienen und Hummeln nehmen viele der „fremden“ Nektarpflanzen dankbar an. Auch bei den Pflanzen sollten wir uns nicht generell fremdenfeindlich verhalten, sondern uns über Herkunft und Lebenszyklus der Gewächse informieren. Sollen wir uns etwa nur noch von Heidelbeeren ernähren und keine Tomaten und Kartoffeln mehr anbauen dürfen...?

Wie bei den "invasiven Neophyten und Neozooen" tut sich der Mensch auch mit Klimaveränderungen schwer.